Bei Stonewash Creek handelte es sich um eine Wildwasserbahn, die sich von 1974 bis 2011 im Phantasialand befand. Stonewash Creek war die erste Anlage ihrer Art innerhalb Deutschlands. Ursprünglich war sie mit ihrem Gegenstück, Wildwash Creek, verbunden, doch aufgrund des immer höheren Besucheraufkommens und den damit verbundenen langen Wartezeiten entschloss der Park sich in der Winterpause 1991/1992 dazu, das ursprünglich 1,3 Kilometer lange Layout in zwei kürzere Strecken aufzuteilen. Von 1992 bis 2002 hießen die beiden Attraktionen Wildwasserbahn 1 und Wildwasserbahn 2, anschließend wurden sie in Stonewash Creek und Wildwash Creek umbenannt. Die ursprüngliche Wildwasserbahn war ein Eigenbau vom Phantasialand, bei der Aufteilung wurde die Lifttechnik jedoch von Mack Rides geliefert.
Schon gewusst?
Technische Daten
Hersteller: | Phantasialand / Mack Rides |
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Typ: | Wildwasserbahn |
Fahrzeit: | ca. 4:00 Minuten |
Länge: | 290 Meter |
Höhe: | 16 Meter |
Boote: | 24 Boote à 5 Personen |
Kapazität: | 1.440 Personen pro Stunde |
Zeitraum: | 1974 - 2011 |
Wildwasserbahn
Gestaltung
Sowohl die alte Wildwasserbahn als auch Stonewash Creek und Wildwash Creek ließen sich thematisch nur schwer einordnen. Das hatte vor allem mit den ambivalenten Hinweisen seitens des Parks zu tun: Die Anlage wurde zwar zusammen mit der Westernstadt Silver City eröffnet und hätte dementsprechend zum Wilden Westen gehören müssen, allerdings gab es hier auch viele Anspielungen auf Kanada und Ägypten. Letztere traten primär durch das sogenannte Ramses-Tal in Erscheinung: Der Ramses-Kopf wurde bei einer Fernsehsendung ersteigert und anschließend in den Felsen eingebaut. In Parkheften wurden die beiden Wildwasserbahnen später in eine Story eingebaut, die auch die Westernstadt Silver City und Colorado Adventure einbezog: In dieser Geschichte ging es darum, dass der Sheriff von Silver City einen wilden Fluss überqueren muss, um eine Banditenbande aufzuhalten, die einen Banküberfall begangen hatten und mit einem Geisterzug über die Colorado Mountains fliehen wollten.
Stonewash Creek
Der Wartebereich der beiden Wildwasserbahnen führte die Besucher über einen künstlich angelegten See und gab erste Eindrücke der Anlagen zu erkennen. Im Stationsgebäude angekommen, gelangten die Gäste über eine Treppe in die Mitte der Station. War der Andrang gering, konnte man sich eine Wildwasserbahn aussuchen, aber war der Andrang hoch oder ungleichmäßig verteilt, konnte es vorkommen, dass man einer Anlage zugeteilt wurde. Von der Station aus gesehen befand sich Wildwash Creek auf der linken und Stonewash Creek auf der rechten Seite.
Die Fahrt fand in klassischen Baumstammbooten statt, die maximal fünf Personen fassen konnten. (Die Boote der ursprünglichen Wildwasserbahn waren sogar nur auf vier Personen ausgelegt.) Es gab zwei verschiedene Rückhaltesysteme: Dem Fahrgast auf dem vordersten Sitzplatz standen schwarze Gummigriffe zur Verfügung, die am Boot befestigt waren, während die anderen Besucher sich in Auskerbungen an der Außenseite des Bootes festhalten konnten. Auf den Fronten der einzelnen Boote befand sich das jeweils aktuelle Phantasialand-Logo.
Stonewash Creek war mit einer Strecke von 290 Metern die längere der beiden Wildwasserbahn. Wie Wildwash Creek fing auch sie mit einem Lift an, allerdings war er kleiner als sein Gegenpart auf der anderen Seite und mündete auch nicht sofort in die erste Abfahrt. Stattdessen fuhr das Boot Richtung Super Globe bzw. Silverado Theatre und wurde dabei immer wieder von Colorado Adventure umkurvt. Anschließend gelangten die Gäste in einen Tunnel, wo sie auf die erste Abfahrt stießen, die trotz ihrer überschaubaren Höhe einen beachtlichen Nässegrad aufweisen konnte. In der anschließenden Linkskurve wurde das Onride-Foto von den Gästen gemacht, das man sich am Ausgang der Attraktion kaufen konnte. Daraufhin fuhr das Boot durch einen längeren Tunnel mit relativ starker Strömung. Im Anschluss fuhr man wieder nach draußen und gelangte zur letzten und höchsten Abfahrt von Stonewash Creek. Diese war 16 Meter hoch und wurde Ende der 1990er-Jahre fast komplett mit Holz verkleidet. Nach einer Auslaufzone und einer weiteren Linkskurve wurden die Fahrgäste schließlich wieder zurück zur Station gebracht.
Dein Stück Phantasialand
Nach der Sommersaison 2011 wurden Stonewash Creek und Wildwash Creek abgerissen. Auf ihrer Fläche entstand mit Chiapas eine wesentlich modernere Wildwasserbahn. Das Ende der beiden Attraktionen war gleichzeitig aber auch der Startschuss für eine außergewöhnliche Aktion, die das Phantasialand bei eBay startete: Die Fans hatten die Chance auf viele Sammlerstücke, zu denen unter anderem Boote und Laufrollen der beiden Wildwasserbahnen sowie Pferde aus dem Western Derby gehörten. Die Versteigerung wurde am 23. Januar 2012 auf der Facebook-Seite des Parks angekündigt: Ein aus 48 Feldern bestehendes Bild wurde Stück für Stück offenbart, bis man am 01. Februar 2012 schließlich für die Auflösung sorgte und verkündete, dass man verschiedene Gegenstände von alten Attraktionen versteigert. Bis zum 01. März 2012 waren sämtliche Auktionen beendet. Insgesamt kam durch die Versteigerungen ein Erlös von 4.680 € zustande, der gänzlich sozialen Zwecken zugutekam. Drei gemeinnützige Einrichtungen konnten von dieser Summe profitieren: Der Hospizverein Erftstadt, der deutsche Kinderschutzbund Brühl und das Kinderhaus Schumaneck. Auch das Team vom Frei-Zeit-Blog konnte eine alte Laufrolle ersteigern, allerdings befindet sich diese mittlerweile nicht mehr in unserem Besitz, da wir sie im Jahr 2019 im Rahmen unseres Adventskalenders verlost haben.