Daten
| Location: | Westernstadt Silver City |
|---|---|
| Kategorie: | Spielbude |
| Zeitraum: | 1984 - 2011 |
Infos
Bei Western Derby handelte es sich um eine Spielbude, die sich von 1984 bis 2011 im Phantasialand befand.
Das Western Derby wurde im Jahr 1984 zusammen mit der Silbermine eröffnet und war folglich Bestandteil der Westernstadt Silver City. (Vorher befanden sich hier diverse Imbissstände und Shops, darunter ein Pfannkuchenhaus und ein Drugstore.) Hersteller der Spielbude war die deutsche Schaustellerfamilie Eberhardt, die auch mobile Spielstände für Kirmessen entwickelt (u.a. Tutti Frutti). Das Prinzip vom Western Derby stammte jedoch von der englischen Firma Elton Midway Limited, die Angebote dieser Art bis heute vertreibt und in viele verschiedene Länder exportiert. Der Spieltyp nennt sich Elton Midway Derby und umfasst nicht nur Pferde, sondern auch Delfine, Kamele, Pinguine und Seepferdchen.
Beim Western Derby handelte es sich um ein mechanisches Pferderennen, bei dem bis zu zwölf Spieler gegeneinander antreten konnten. Ziel des Spiels war es, sein Pferd so schnell wie möglich in das Ziel auf der linken Seite zu bringen. Hierfür mussten die Teilnehmer Kugeln in verschiedene Löcher befördern. Die Farbe des getroffenen Lochs entschied darüber, wie viele Schritte das Pferd anschließend läuft: Gelbe Löcher bedeuteten einen Schritt, blaue Löcher bedeuteten zwei Schritte und rote Löcher bedeuteten drei Schritte. (Es gab sieben gelbe, sieben blaue und zwei rote Löcher.) Ein Spiel kostete 1,00 DM bzw. 1,00 € pro Person. Der Teilnehmer, dessen Pferd das Ziel als erstes erreicht hatte, war der Gewinner. Der Zieleinlauf wurde durch ein schrilles Klingelgeräusch gekennzeichnet.
Der Gewinner des Western Derbys bekam Gewinnpunkte in Form eines Spielchips gutgeschrieben, deren Höhe sich an der Anzahl der Teilnehmer orientierte. (Trat man beispielsweise nur gegen einen Mitstreiter an, bekam man lediglich zwei Gewinnpunkte. Hierbei ist allerdings zu erwähnen, dass es beim Western Derby lange Zeit eine Mindestteilnehmerzahl von sechs Spielern gab.) Die Gewinnpunkte konnten vor Ort gegen Preise eingetauscht werden. Allerdings mussten die Chips nicht sofort eingelöst werden, weshalb für den Gewinner die Option bestand, sie zu sammeln und erst später gegen einen (unter Umständen größeren) Gewinn einzutauschen. Je mehr Gewinnpunkte man vorweisen konnte, desto wertvoller war der daraus resultierende Gewinn. Bei den Preisen handelte es sich größtenteils nicht um Phantasialand-Souvenirs, sondern um allgemeine Spielsachen, die man damals auch in diversen Geschäften kaufen konnte.
Dein Stück Phantasialand
Nach der Sommersaison 2011 wurden Stonewash Creek und Wildwash Creek abgerissen. Auf ihrer Fläche entstand mit Chiapas eine wesentlich modernere Wildwasserbahn. Das Ende der beiden Attraktionen war gleichzeitig aber auch der Startschuss für eine außergewöhnliche Aktion, die das Phantasialand bei eBay startete: Die Fans hatten die Chance auf viele Sammlerstücke, zu denen unter anderem Boote und Laufrollen der beiden Wildwasserbahnen sowie Pferde aus dem Western Derby gehörten. Die Versteigerung wurde am 23. Januar 2012 auf der Facebook-Seite des Parks angekündigt: Ein aus 48 Feldern bestehendes Bild wurde Stück für Stück offenbart, bis man am 01. Februar 2012 schließlich für die Auflösung sorgte und verkündete, dass man verschiedene Gegenstände von alten Attraktionen versteigert. Bis zum 01. März 2012 waren sämtliche Auktionen beendet. Insgesamt kam durch die Versteigerungen ein Erlös von 4.680 € zustande, der gänzlich sozialen Zwecken zugutekam. Drei gemeinnützige Einrichtungen konnten von dieser Summe profitieren: Der Hospizverein Erftstadt, der deutsche Kinderschutzbund Brühl und das Kinderhaus Schumaneck. Auch das Team vom Frei-Zeit-Blog konnte eine alte Laufrolle ersteigern, allerdings befindet sich diese mittlerweile nicht mehr in unserem Besitz, da wir sie im Jahr 2019 im Rahmen unseres Adventskalenders verlost haben.