Bei der Gondelbahn 1001 Nacht handelte es sich um eine Themenfahrt von Schwarzkopf, die sich von 1970 bis 2009 im Phantasialand befand. Sie war nicht nur die erste stationäre Themenfahrt des Phantasialandes, sondern auch innerhalb Deutschlands und galt darüber hinaus sogar als erste Gondelschwebebahn des Landes. Durch ihren Bau gründete das Phantasialand den orientalischen Themenbereich, der im Jahr 1973 durch das Café Oriental ergänzt wurde. Die Gondelbahn war also eine Art Bindeglied zwischen dem Märchenwald und dem Orient. Passende Fragmente und Gebäudeteile an der Außenfassade der Themenfahrt sollten ihren orientalischen Charakter verstärken.
Technische Daten
| Hersteller: | Schwarzkopf |
|---|---|
| Typ: | Themenfahrt |
| Fahrzeit: | ca. 5:00 Minuten |
| Länge: | 358 Meter |
| Höhe: | 8 Meter |
| Gondeln: | 17 Züge à 6 Sitzplätze (jeder Zug bestand aus 3 Gondeln) |
| Kapazität: | 1.000 Personen pro Stunde |
| Zeitraum: | 1970 - 2009 |
Inhalt
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Themenbereich Orient
Wartebereich
Der Wartebereich war dagegen eher spärlich gestaltet. Mit ein wenig Fantasie konnte man hier eine Art Höhle erkennen. Das auffälligste Element der Außenfassade war ein als Totenschädel geformter Felsen, aus dem Wasser floss und der Mitte der 1990er-Jahre optisch überarbeitet wurde. Als das Phantasialand neu war, gab es noch keinen Pauschalpreis für den gesamten Park, sondern einen Festpreis pro Attraktion. Hiervon war auch die Gondelbahn 1001 Nacht betroffen. (Der Pauschalpreis wurde erst später eingeführt und auf alle Fahrgeschäfte ausgedehnt.) Ferner waren die Gondeln in den Anfangsjahren noch einzeln unterwegs, allerdings entschloss man sich aufgrund der niedrigen Kapazität später dazu, drei Gondeln gleichzeitig abzufertigen und auf die Strecke zu schicken. Insgesamt gab es 17 Züge mit jeweils drei Gondeln, die maximal zwei Personen fassen konnten. Die stündliche Kapazität lag demnach bei rund 1.000 Personen. Die Gondeln hatten entweder eine Rückbank aus gelbem Hartplastik oder zwei Sitze aus dunkelbraunem Lederpolster. Die Gondelschirme waren mit orientalischen Malereien verziert (Drachen, Pferde, Räuber, Schlangen, Totenköpfe, etc.). Aufgrund der freien Aufhängung am Getriebe schwangen die Gondeln während der Fahrt und besonders in den Kurven leicht aus.
Fahrt
Von der Station aus wurden die Gondeln auf eine Höhe von acht Metern gebracht, auf der die gesamte Fahrt stattfand. Die Strecke der Attraktion gliederte sich in einen Außen- und einen Innenteil: Die Außenstrecke verlief über der Bottichfahrt (bzw. später über den Walzertraum) und musste zwischenzeitlich neu verlegt bzw. angepasst werden. So wurde beispielsweise die weite Anfangskurve, die bis auf die gegenüberliegende Wiese reichte, in der Winterpause 2000/2001 entfernt, sodass die Gondeln und die Besucherwege sich nicht mehr kreuzen konnten.
Durch ein großes Drachenmaul gelangten die Fahrgäste in den inneren Streckenabschnitt. (Wegen des auffälligen Drachenmauls wird die Attraktion noch bis heute Drachenbahn gerufen.) Wie der vollständige Name der Attraktion bereits erkennen lässt, wurden hier Geschichten aus 1001 Nacht erzählt. Hierzu zählten unter anderem “Sindbad”, “Sherazade” und “Ali Baba und die 40 Räuber”. Die rund fünfminütige Fahrt führte an sehr vielen verschiedenen Animatronics und Figuren vorbei. So waren hier zum Beispiel der Sagenvogel Rok, eine Buddha-Statue, Kamele, ein Zyklop und ein Drache zu sehen. Vor und nach den einzelnen Szenen fuhren die Gondeln durch eine Tropfsteinhöhle. Ab der Saison 1982 war während der Fahrt das Hauptthema aus dem Film “Der Herr der Karawane” zu hören, das vom britischen Musiker Mike Batt komponiert wurde. Obwohl dieser Film so gut wie nie im deutschen Fernsehen zu sehen war, ist der Soundtrack hierzulande bestens bekannt. Mitte der 1990er-Jahre griff man kurzzeitig auf die Musiktitel Caravans On The Move und Main Title aus demselben Film zurück, allerdings wurden diese im Jahr 1999 wieder zurückgetauscht.
Abriss
Die Gondelbahn 1001 Nacht wurde nach der Sommersaison 2009 zusammen mit dem Walzertraum abgerissen, um Raum für die Umgestaltung der Themenwelt Berlin zu schaffen. An ihrer Stelle befinden sich inzwischen die Eventlocation Quantum sowie ein Teil vom Kaiserplatz. Der ikonische Soundtrack der Attraktion war im Jahr 2017 nochmal während der Celebration Days im Rahmen einer Phantasialand-Kompilation zu hören.