Von Frei-Zeit Blog

Technische Daten

Hersteller: Schwarzkopf (Fahrsystem) / Hofmann (Thematisierung)
Typ: Themenfahrt
Fahrzeit: ca. 10:00 Minuten
Länge: 307 Meter
Züge: 10 Züge mit jeweils einer Lokomotive und 7 Wagen
Kapazität: 3.700 Personen pro Stunde
Zeitraum: 1984 - 2014
Inhalt
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    Entstehung

    Bei der Silbermine handelte es sich um eine Themenfahrt von Schwarzkopf (Fahrsystem) und Hofmann (Thematisierung), die sich von 1984 bis 2014 im Phantasialand befand. Sie war bereits beim Bau der Westernstadt eingeplant und wurde dementsprechend gestaltet. Das Fundament der Attraktion wurde schon sechs Jahre vor der Eröffnung gegossen, allerdings gab man dem Bau der Themenwelt China Town zunächst den Vorzug. Anschließend fuhr man mit den Arbeiten an der Silbermine fort. Die Außengestaltung wurde bereits im Jahr 1983 fertig, was sich in der Eröffnung des Zeittunnels zeigte, der sich in derselben Halle befand wie die Silbermine. Im Anschluss wurde der Innenausbau in Angriff genommen. Wie die drei Jahre zuvor eröffnete Geister Rikscha wurde auch die Silbermine mit einem Endlosfahrsystem ausgestattet, das eine hohe stündliche Kapazität erlaubte. Insgesamt hat die Themenfahrt ungefähr 11 Millionen DM gekostet.

    Wartebereich

    Der Wartebereich der Silbermine führte die Fahrgäste am Gebäude entlang zur Station. Zunächst musste man eine Treppe hinauflaufen, bis man eine Art Aussichtsplattform erreichte, die den Besuchern einen Blick auf die beiden Wildwasserbahnen und die Westernstadt Silver City erlaubte. Anschließend ging man eine Treppe hinunter zur Station. Bis auf eine dem Thema entsprechende Enge und ein paar Lampen wurden allerdings keine Dekorationselemente in den Wartebereich der 36.000 m³ umfassenden Silbermine integriert. An der Station angekommen, konnte der Gast entweder in einer Lokomotive oder einer Lore Platz nehmen. Insgesamt gab es zehn Züge, die auf eine stündliche Kapazität von 3.700 Personen pro Stunde kamen. Die Lokomotive war vor allem bei Kinders sehr beliebt, da man die dort befindliche Glocke während der Fahrt betätigen konnte. Getrennt wurden die einzelnen Züge von leerstehenden Loren, die im Falle eines Brandes als zusätzliche Notmaßnahme fungieren sollten.

    Fahrt

    Die in der Silbermine gezeigten Szenen wurden nicht strikt voneinander getrennt, womit ein Gegensatz zu den anderen Themenfahrten des Parks geschaffen wurde. Die Fahrt kann in drei unterschiedliche Kapitel unterteilt werden: Einen Stollen, eine mexikanische Stadt und einen Kampf zwischen Banditen und Soldaten. Insgesamt konnten die Fahrgäste während der knapp zehnminütigen Fahrt rund 120 Animatronics betrachten.

    1.) Der Stollen
    Zu den Klängen des von Ennio Morricone geschriebenen Musikstücks La resa dei conti fuhr der Zug in eine dunkle Mine, in der sich Bergarbeiter und Goldschürfer befanden. Während die einen nach Schätzen suchten, saßen andere bei einem Kartenspiel zusammen. Anschließend steuerten die Fahrgäste eine Rolle an, die aufgrund speziell verlegter Schienen den Anschein erweckte, dass sie die Besucher tatsächlich umdreht. In der darauffolgenden Kurve wurden die Felsen durch spezielle Lichteffekte anstrahlt, wodurch der Eindruck erweckt werden sollte, dass es sich um Edelmetalle handelt. Danach folgte eine als Stollen dekorierte Auffahrt. Dieser Stollen stürzte in regelmäßigen Abständen ein, was durch passende Soundeffekte verdeutlicht wurde. Nachdem der Besucher an ein paar grünen und gelben Lämpchen vorbeigefahren war, die Edelsteine darstellen sollten, und einen Bergarbeiter beim Transport seiner Beute beobachtet hatte, traf der Zug in der mexikanischen Stadt ein. Ein Schild am Eingang der Attraktion ließ darauf schließen, dass die Szenen sich in den Tucson Mountains abspielen sollten.

    2.) Die mexikanische Stadt
    Hier wurde keine strikte Unterteilung in voneinander abgetrennten Szenen vorgenommen. Stattdessen wollte man den Trubel auf die Gäste wirken lassen: Hier gab es unter anderem einen Hahnenkampf, ein paar Schweine, einen Western Saloon mit mehreren Gästen, einen Tanz, betrunkene Männer, eine Musikgruppe, einen Gemüseladen, einen Eseltreiber und einen wilden Stier zu sehen. Dabei bewegten sich die Animatronics meist unabhängig voneinander, wodurch der Fokus auf die gesamte Szenerie gelegt wurde. Anschließend führte eine Linkskurve die Fahrgäste auf die andere Seite der Stadt. Als erstes fiel dem Besucher ein kleiner Friedhof mit dazugehöriger Kapelle auf, deren Glocke von einem Mönch geläutet wurde. Anschließend wurde man Zeuge eines Hausbrandes, der von Plünderern ausgenutzt wurde. Da ein mit Halstuch bekleideter Esel auf dem Wasserschlauch saß, war es den Bewohnern nicht möglich, den Brand zu löschen. Darüber hinaus wurden die Soldaten von einem schlafenden Banditen eingesperrt. Ansonsten gab es hier noch einen Raubüberfall auf eine Kutsche sowie einen Händler zu sehen, der den Fahrgästen seine Waren vorstellte. In einer Hand hielt er einen Hahn, der in regelmäßigen Abständen krähte, dass er ihn wieder runterlassen soll.

    3.) Der Kampf
    Eine parallel zur Auffahrt verlaufende Abfahrt, die den Fahrgästen weitere Einblicke in den Hausbrand erlaubte, führte die Züge schließlich wieder auf das Normalniveau. Bevor der Besucher die Station erreichte, konnte er einen Kampf zwischen Banditen und Soldaten beobachten. Diese Szene war die bis dato größte und aufwändigste Szene aller Themenfahrten aus dem Phantasialand. Neben passenden Licht- und Soundeffekten wurden hier auch Duftstoffe eingesetzt. Im Anschluss an das gestürmte Fort fuhren die Gäste wieder zurück in die Station.

    Abriss

    Während ihrer 30-jährigen Existenz wurde die Silbermine sowohl innerlich als auch äußerlich verändert: Nach dem Großbrand vom 01. Mai 2001 wurden einige entflammbare Materialien aus dem Gebäude entfernt. Dadurch wurden jedoch einige Spezialeffekte beeinträchtigt, wovon besonders der Drehtunnel, der Stollen und der Sternenhimmel über der mexikanischen Stadt betroffen waren. Auch die Zusammensetzung der Züge änderte sich im Zuge der Brandschutzmaßnahmen: Die leerstehenden Loren schlossen die einzelnen Züge nicht mehr ab, sondern unterbrachen sie an manchen Stellen. Äußerlich wurde die Silbermine vor allem Anfang 2012 verändert: Im Zuge der Bauarbeiten an Chiapas wurde der Eingang auf die höchste Stufe des Wartebereichs gelegt. (Auf diese Art und Weise wurde die Illusion verstärkt, dass man sich wirklich auf den Weg in ein Bergwerk macht.) Nach der Wintersaison 2013/2014 wurde die Silbermine schließlich abgerissen, um Platz für Klugheim zu machen.

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